Verfasst von: alanwallislloyd | Februar 2, 2010

Heute ist Imbolg!

Der Wind weht rau, die Schneeflocken tanzen: kaum zu glauben, dass sich der Frühling naht. Aber ein Blick auf den Kalender genügt, um zu zeigen, dass es doch wahr ist, denn heute ist Imbolg! Dabei wissen die wenigsten hierzulande, was sich hinter diesem keltischen Begriff verbirgt. Wenn man bedenkt, dass dieser vorchristliche Feiertag auch als Mariä Lichtmess sowie als Tag der Heiligen Brigitte bekannt ist, wird allerdings sofort klar, dass unser Fest auf eine lange Tradition zurückblicken kann.

Imbolg liegt genau zwischen der Wintersonnenwende und dem Frühlingsäquinox. Von hier aus kann man den Frühling fast schon sehen. Deswegen wird dieser Tag mancherorts als Frühlingsanfang gesehen und für Wetterorakel verwendet, wie etwa am Beispiel des nordamerikanischen „Groundhog Day“. Seit Jahrhunderten (und vielleicht schon viel länger) wird er mit der Heiligen Brigitte in Verbindung gebracht. Brigitte bzw. Brighid, die noch heute als Schutzheilige Irlands verehrt wird, geht auf die gleichnamige Göttin der Dicht- und Schmiedekunst zurück, die bei der Christianisierung der grünen Insel mühelos in das katholische Heiligenregister integriert wurde. Die alten Römer dagegen feierten am 15. Februar das Reinigungs- und Fruchtbarkeitsfests der Luperkalien, die das Nahen des Frühlings markierten. Der katholische Feiertag Mariä Lichtmess war wohl als Antwort auf diese und andere heidnischen Feste gedacht.

In Deutschland existieren mehrere Bauernregel, die sich auf diesen Tag beziehen:

„Ist’s an Lichtmess hell und rein,
wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit,
ist der Frühling nicht mehr weit.“

In der neuheidnischen Wicca-Religion bildet Imbolg einen der acht heiligen Feiertage des Jahres.

Das Imbolgfest in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen wird gewöhnlich mit Kerzen, Lampen und Kräutern gefeiert. Es gilt, sich vom Winter zu befreien, seine Wohnung zu reinigen und sich seinen Projekten und seinen inzwischen fast vergessenen Neujahrsvorsätzen neu zu widmen. Es ist ein Tag des Neubeginns. Eine gute Gelegenheit für mich also, die Arbeiten an meinem neuen Roman „Treffpunkt Sansibar“ voranzutreiben, nebenbei die Bude aufzuräumen, eine Kerze anzuzünden und der Göttin der Dichtkunst zu gedenken…

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